Speiseöle - gestern und heute

Schon mal etwas von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren gehört?
von Thomas Schwanke (Arzt)

Ich will nicht ins Detail gehen, aber der menschliche Stoffwechsel hat sich über Jahrtausende einem ausgewogenem Verhältnis 4 : 1 von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren angepaßt. Das liegt daran, daß Omega-3-Fettsäuren in Fisch und auch in freilebenden Wildtieren enthalten sind.

Die Masttierhaltung und die vermehrte Aufnahme von Fett insgesamt in der Nahrung hat das Verhältnis heute bei 20 : 1 auf Europa negativ gesteigert. Hierdurch vermehrte sich in unseren Breiten die Anzahl von Herzerkrankungen (z.B. Herzinfarkt). In Japan liegt die Herzinfarktrate immer noch sehr niedrig, stieg jedoch in den letzten Jahren parallel mit dem Vordringen westlicher Ernährungsgewohnheiten ebenfalls an.

Bezeichnenderweise enthält Muttermilch trotz unserer heutigen Ernährung zwei wichtige Omega-3-Fettsäuren, die dem Kind ein rasches Gehirnwachstum ermöglichen. Die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren muß aber daher in unserer Ernährung erhöht und gleichzeitig die Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren gemindert werden.

Wie geht das? Zum Beispiel durch den vermehrten Genuß von Fisch statt Fleisch. Auch Speiseöle sollten sorgfältig ausgewählt werden. Olivenöl ist günstig, da es die 'Diät-neutrale' Omega-9-Fettsäure enthält. Ungünstig sind Pflanzenöle oder Pflanzenmargarine (Teilhydrierung), wie z.B. Sojaöl, Maiskeimöl, Sonnenblumenöl und vor allem 'Diätöle'. Besser sind Walnußöl, Rapsöl, Hanf und Kürbiskernöl. Der Gewinner ist Leinöl, das heute fast nur in Bioläden zu beziehen ist.

Diätöle bzw. Margarine können nur bedingt als gesund bezeichnet werden. Butter ist in geringer Menge weiter zu empfehlen. (Die gesättigten Fettsäuren sind außerordentlich leicht aufspaltbar und gut verdaulich).

WISSENSWERTES über Omega-3- & 6 Fettsäuren

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